DIE SCHUTZGEMEINSCHAFT DER KAPITALANLEGER (SdK)
warnt Anleger vor ONE GROUP Verlusten
Es geht um viel Geld !
278 Mio. Euro stehen im Feuer:
So viel Geld ist aus den Schuldverschreibungen der One-Group-Emissionen Proreal Europa 9 und Proreal Europa 10 an eine Poolgesellschaft des Soravia-Konzerns geflossen, die das Kapital dann in diverse eigene Projekte steckte. Besagte Poolgesellschaft namens SC Finance Four ist insolvent. Nun erwartet die SdK hohe Verluste für die Anleger und warnt vor Interessenskonflikten.
„Wäre ich Wirtschaftsprüfer, würde ich das Anlegerkapital in der Bilanz mit einem Erinnerungswert von 1 Euro ansetzen“, lautete das wenig optimistische Fazit des SdK-Vorstands Marc Liebscher auf dem gestrigen Informations-Webinar von SdK in Zusammenarbeit mit dem bekannten Finanzanalysten Stefan Loipfinger aus Rosenheim (Investmentcheck.de). Das Webinar richtete sich an die Zeichner der Namensschuldverschreibungen, mit denen die beiden Vermögensanlagen Proreal 9 und 10 in diverse Soravia-Projekte investierten.
Zwischenglied zwischen den Projekten und den Proreal-Fonds war das Unternehmen SC Finance Four, das nun ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung durchführt. Liebscher wies darauf hin, dass der neu installierte Geschäftsführer der beiden Proreal-Anlagegesellschaften, Joachim Winter, den Anlegern bereits einen hohen finanziellen Ausfall, wenn auch keinen Totalverlust, avisiert habe. Loipfinger schätzt: „Zwei Drittel des Geldes sind weg.“
WICHTIG:
Alle Proreal-Gelder wurden als nachrangige Finanzierungen vergeben worden, das heißt : „Erst nachdem die erstrangig finanzierenden Banken und die bauausführenden Firmen bedient werden, kommen die Anleger dran.“
Finanziert wurden die Anlegergelder in über 20 Vorhaben. Die höchsten Summen gingen in das – bis heute nicht realisierte – Projekt Sylter Hof Berlin (40 Mio. Euro), Oskar-Jäger-Straße Köln (22 Mio Euro), Hauptbahnhof München (21 Mio. Euro), Planquadrat Tegernsee (20,5 Mio. Euro) Zollhafen Mainz (19 Mio. Euro) und Riverside Berlin (18,6 Mio. Euro). Rund 16 Mio Euro stecken in einem Vorhaben in Unterföhring bei München, dessen Kauf Soarvia letztlich aber gar nicht vollziehen konnte.
Neben den Proreal Europa 9 und 10 mussten Ende Dezember 2023 auch die One-Group-Produkte Proreal 7 & 8 die Zinszahlungen einstellen. Der Proreal 7 hat angekündigt, daß er Rückzahlungstermin und Zinszahlungen Ende 2024 nicht umsetzen kann.
Finanzjournalist Stefan Loipfinger gibt sich weiterhin skeptischer. „Alle Projektenwicklungen haben es momentan mit den gleichen schwierigen Marktbedingungen zu tun“ und sagt weiter:“Ich bin nicht überzeugt von der Einschätzung. dass andere Vorhaben keine Schwierigkeiten haben sollen.“
Über 11.000 Anleger haben wiederum Geld verloren, ein weiterer Baustein für das Provisionsverbot, welches die Kommissarin Irin McGuiness im EU Parlament vor kurzem noch vorschlug !