Die jüngsten Konjunkturdaten weisen auf eine milde Rezession hin. Das stützt, wie man sieht,
den Aktienmarkt in USA und auch In Europa !
Ralph Hoppe (RH):
Wenn nicht noch ganz viel Positives passiert, wird 2022 als mieses Börsenjahr enden – und für manche Anleger ist dies eine gute Nachricht.
Weltweit haben Aktien seit Jahresbeginn durchschnittlich rund 15 % an Wert verloren, Technologiebranche hat es sogar mit minus 25 % noch stärker erwischt. Ist dies nicht jetzt der richtige Zeitpunkt im Tief , wenn die Aktien günstig sind, einzusteigen ?
Hubertus-Johannes Theissen (HJT):
Grundsätzlich, Ja!
Lieblingsaktien mit tollen Marken und starken Geschäftsmodellen sind normalerweise teuer. Aber dank der Kursverluste in diesem Jahr findet sich jetzt auch unter den Top-Unternehmen manches Schnäppchen.
Gründe für die ausgeprägten Verluste gibt es reichlich. Angefangen im Februar mit dem russischen Anfangskrieg in der Ukraine. Fortgesetzt mit der teuren Energie, der drohenden Rezession und den Lieferkettenproblemen, unter denen viele Unternehmen leiden. Nicht zu vergessen die hohe Inflation , wegen der vielen Notenbanken die Zinsen anheben, was wiederum die Kredite verteuert und zulasten von Konsum, Investitionen
und Firmengewinnen geht.
Viele Anlegerinnen und Anleger haben seit langem solche persönlichen Lieblingsunternehmen im Kopf, bei denen sie gerne stärker investiert wären- wenn diese Top-Aktien nicht entscheidenden Nachteil hätten : Gemesssen am Kurs Gewinn Verhältnis , also dem aktuellen Aktienkurs, geteilt durch den aktuellen Gewinn pro Aktie, sind sie Teuer, denn ihr Potenzial haben natürlich längst auch andere erkannt.
Was ist zum Beispiel mit Microsoft , Apple, und Johnson & Johnson an der Wall Street ? All dies sind Aktien von Unternehmen mit zukünftsträchtigen Geschäftsmodellen, oft sogar Weltmarktführer in ihrer Branche oder Nische.
So natürlich Apple mit seinem Smartphones. Doch diese Aktien haben das bereits erwähnte Problem Ihre Kurse sind gefallen. Aber die Aktien sind immer noch höher bewertet als im Durchschnitt der vergangenen 10 und 20 Jahre. Insofern scheint ihre Attraktivität begrenzt.
Abseits dieser guten, aber teuren Aktien gibt es zwar eine Menge momentan sehr niedriger bewerteter Aktien. Doch dabei handelt es sich fast immer um Unternehmen, die nur schwach wachsen, Ihre Gewinne nicht stetig steigen – oder die ein wenig, zukunftsträchtiges Geschäft betreiben.
Hier drückt ein niedriges KGV keine attraktive Bewertung aus. Es ist vielmehr ein Alarmsignal dafür, dass die besten Zeiten vorbei sind.
Hubertus-Johannes-Theissen (HJT):
Erfolgversprechender ist es, ähnliche Aktien wie Apple, Microsoft und Co zu suchen, die darüber hinaus aber momentan günstig bewertet sind. Insbesondere empfehlen wir immer nur noch ETF Fonds mit einem gewissen Schwerpunkt zu kaufen, so verringert man das Risiko einmal komplett daneben gegriffen zu haben, wenn einem das zum Beispiel bei Wirecard passiert wäre. Kurzum in den USA, in Deutschland und einigen anderen europäischen Ländern werden die großen börsennotierten Konzerne in diesem Jahr in etwa genauso viel verdienen wie im Rekordgewinnjahr 2021. Auch die Ausblicke auf 2023 lesen sich bei weitem nicht so schlecht, wie die Stimmung erscheint. Deshalb haben sich die Aktienkurse bereits erholt, Der Dax steht nicht mehr 25 Prozent unter seinem Rekordhoch, wie noch Anfang Oktober, sondern nur noch 12 Prozent. Die Börse gleicht einemm Kaufhaus. Es ist besser, die Ware im Sonderangebot zu kaufen als zu Höchstpreisen. Für Börsenoptimisten, die Geld zum Investieren übrig haben, könnte jetzt der richtige Zeitpunkt sein, um sich mit ihren Lieblingsaktien bzw. besser noch mit den spieziellen Fonds einzudecken, bevor die Schnäppchenzeit vorbei ist.
Ralph Hoppe (RH):
Herr Theissen, herzlichen Dank, für den sehr weiten Überblick, wo sich gerade die Aktienmärkte weltwei zum Jahresende 2022 befinden. Aber auf welche Fonds setzen Sie als Profi inn diesem Bereich zum Ende des Krisenjahres 2022/23 ? Nennen Sie uns und dem Leser dieser Ihrigen Börsennachrichten dien beliebtesten und erfolgreichen Fonds, die auch in 2023 wieder gute Zahlen schreiben.
RH: