In München sind in den ersten sechs Monaten 2023 weniger Wohnungen zum Bau freigegeben worden als im Fünf-Jahres-Mittel der vorherigen Halbjahre (minus 25,3 Prozent). Das hat das IVD-Marktforschungsinstitut in einer Analyse herausgefunden. Auch im Landkreis München sind im ersten Halbjahr 53 Prozent weniger genehmigte Wohnungen zu verzeichnen.
Von den insgesamt 96 bayerischen Stadt- und Landkreisen wiesen 79 im ersten Halbjahr eine niedrigere Anzahl an genehmigten Wohnungen auf. „Der Bedarf an neuem Wohnraum ist gerade in den prosperierenden Regionen in Bayern ungebrochen hoch und wird in den kommenden Jahren mit steigenden Einwohnerzahlen und mehr Einpersonenhaushalten weiterwachsen“, sagt IVD-Chef Stephan Kippes. „Die in den vergangenen Monaten erteilten Baugenehmigungszahlen hingegen lassen erahnen, dass deutlich zu wenig neue Wohneinheiten entstehen werden. Der ohnehin hohe Nachfrage- und Preisdruck an den Mietmärkten wird somit weiter angetrieben.“
Gründe für die starke Zurückhaltung von Bauträgern sind Kippes zufolge insbesondere die stark angewachsenen Zinsen, strenge Kriterien bei der Kreditvergabe, die Inflation, schwer kalkulierbare Projektkosten sowie hohe Anforderungen im Neubau. ska
Quellenangabe: Garmisch-Partenkirchner Tagblatt vom 05.09.2023, Seite 11