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VR-BANK BAD SALZUNGEN ERSTMAL GERETTET!


Die als „Effenberg-Bank“ bekannte VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden ist gerettet. Die Volksbank-Raiffeisenbank (VR-Bank) kann ihren geplanten Sanierungskurs mit Stützung durch die anderen deutschlandweiten Genossenschaftsbanken fortsetzen. Sie hat dafür die Rückendeckung der Mitglieder. Das ist das Ergebnis der mehr als neunstündigen Generalversammlung der Bank, die am Dienstagabend begann. Der von der Finanzaufsicht Bafin eingesetzte Sonderbeauftragte, Christian Gervais, zeigte sich erleichtert über den Ausgang der Versammlung. „Wir haben einen Schritt hin zur Normalisierung und Zukunftssicherung der VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden getätigt“, sagte er. Gervais steht seit Dezember an der Spitze der Bank. Zuvor war der langjährige Vorstand Stefan Siebert zurückgetreten.

Die VR-Bank aus Thüringen steht vor einem großen Finanzloch, das sie aus eigener Kraft nicht schließen kann. Die Führung der Bank bezifferte den Verlust aus den vergangenen zwei Jahren auf fast 280 Millionen Euro. Die Generalversammlung ist bei Genossenschaftsbanken eine Art Hauptversammlung, auf der die Anteilseigner, auch Mitglieder genannt, abstimmen.

Ein wesentlicher Grund für die Verluste sind fragwürdige Immobiliendeals. Gervais zufolge sind die Wertberichtigungen sowohl auf Immobilien als auch auf Kredite und Beteiligungen der Bank zurückzuführen. Um dennoch fortbestehen zu können, erhält die Bank nun Hilfe des Stützungsfonds des Genossenschaftsverbandes BVR, über die strauchelnde Volks- und Raiffeisenbanken aufgefangen werden. Bundesweit gibt es rund 700 Volks- und Raiffeisenbanken, die sich im Ernstfall gegenseitig absichern.

Als „Effenberg-Bank“ wird das Geldhaus bereits seit mehreren Jahren bezeichnet. Sie hatte 2018 den ehemaligen Fußballnationalspieler Effenberg für ihr „Firmenkunden-Kompetenzteam Fußball“ angeheuert, was für große Aufmerksamkeit sorgte. Inzwischen will die Bank aus dem Fußballgeschäft aussteigen und hat Effenberg entlassen, er klagt dagegen. Am 24. April treffen sich die Streitparteien vor dem Arbeitsgericht Eisenach.

Das Geldhaus sorgt seit einigen Wochen bundesweit für Schlagzeilen.
Unter anderem besitzt sie, mehrere Immobilien in Oberhausen, in denen sich Bordelle befinden.

Einige Mitglieder hatten die Notwendigkeit der Sanierung und die Abwertung von Immobilien der Bank öffentlich in Zweifel gezogen. Sie hofften darauf, unter anderem bei der Wahl zum Aufsichtsrat mehrheitlich eigene Kandidaten durchzusetzen, scheiterten aber. Zudem wollten sie Mitsprache bei jedem einzelnen Immobiliengeschäft ab einer Höhe von zehn Millionen erreichen, bekamen aber auch dafür nicht die nötige Zustimmung auf der GV.
Knapp 1400 Mitglieder nahmen persönlich teil, etwa 900 Mitglieder hatten Teilnehmerinnen und Teilnehmer bevollmächtigt, ihr Stimmrecht auszuüben.
Insgesamt hat die Bank 18.000 Mitglieder.