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Rene Benko’s Einfluss bei Signa sinkt !


Rene Benko muss Einfluss auf seine angeschlagene Signa Holding abgeben. Der österreichische Immobilieninvestor hat rund 11,5 Prozent der Anteile übertragen, die bisher die „Familie Benko 2017 Zwei GmbH“ treuhänderisch gehalten hat. Die Gesellschaft gehört der Familie Benko Privatstiftung mit Sitz in Innsbruck.
Zuerst hatte darüber am Dienstag die österreichische Tageszeitung „Der Standard“ berichtet, die sich auf aktuelle Eintragungen im Firmenbuch berief.
Den Zugriff auf die Anteile, die Benko bisher kontrollierte, haben der Schweizer Unternehmer Arthur Eugster beziehungsweise dessen Gesellschaften wieder übernommen, wie ein Sprecher auf Anfrage bestätigte. Eugsters Unternehmen und seine AE Familienstiftung waren auch bisher schon an Signa beteiligt. Die Familie Eugster habe ihre Anteile nicht erhöht, erklärte der Sprecher, die Treuhänderschaft der Benko-Gesellschaft sei aber aufgelöst worden. Signa reagierte auf Nachfrage nicht. Laut Medienberichten geht es um rund 8,6 Millionen Euro der Stammeinlagen in Höhe von insgesamt 73,6 Millionen Euro. Entsprechend den Einlagen haben die Eigentümer Kontroll- und Mitwirkungsrechte. Eugsters Firma Eugster/Frismag stellt Kaffeemaschinen für bekannte Marken wie Jura, Melitta und Miele her.
Das Geschehen in der Signa Holding dominiert Milliardär Benko auch weiterhin mit seiner Privatstiftung und zwei weiteren ihm zurechenbaren Gesellschaften. Doch die Rückübertragung an Eugster zeigt, dass die Spielräume für den Unternehmer immer enger werden.Neben Benko und Eugster halten die Familien-Privatstiftung des Bauunternehmers Hans Peter Haselsteiner und eine Firma des Fressnapf-Gründers Torsten Toeller Anteile an Signa.
Beteiligt ist auch Ernst Tanner, Verwaltungsratspräsident des Schokoladenherstellers Lindt & Sprüngli. Das Firmengeflecht von René Benko steht seit Wochen unter Druck. Zunächst mussten einige Internetshops Insolvenz anmelden. Ende Oktober rutschte dann das Handelsunternehmen Signa Sports United insgesamt in die Pleite. Daneben kämpfen Signas Immobilientöchter mit massiven Problemen. Etliche Baustellen stehen still, darunter die des Hamburger Elbtowers oder der Alten Akademie in München. Eine Teilgesellschaft in Deutschland, die Signa Real Estate Management Germany, hat bereits einen Insolvenzantrag gestellt. Das Amtsgericht Charlottenburg hat am Montag Torsten Martini zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.Bei einzelnen Immobilienprojekten laufen bereits Verkaufsgespräche. Offenbar gibt es erste Ergebnisse: Wie das österreichische Magazin „Profil“ berichtete, hat Benko einen Teil des sogenannten Goldenen Quartiers in der Wiener Innenstadt veräußert.Laut Firmenbuch verkaufte Signa Prime – die Luxusimmobiliensparte des Konzerns – 24,69 Prozent der Anteile an der Tuchlauben Immobilien GmbH, die das Quartier hält. Käufer ist die deutsche Firma RAG-S Real Estate. Diese gehört zur RAG-Stiftung, die den Ausstieg aus dem deutschen Steinkohlebergbau organisiert und finanziert. Sie hält selbst fünf Prozent an Signa Prime.