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Kommt das EU-Provisions­verbot bei den geschlossenen Fonds ?


40.000 FINANZVERMITTLER BANGEN UM IHRE EXISTENZ …. UND SOLL DAS DANN DER HONORARBERATER RICHTEN ? AUFGEREGTE DISKUSSION BEIM SACHWERTE KOLLOQIUM AM 28.02.2023 IM KONFERENZ-CENTER “MUNICON” TERMINAL 2 DES FLUGHAFEN MÜNCHEN.

Die EU-Kommission erwägt die Abschaffung von Provisionen für Finanzvermittler. Doch Honorare könnten Verbraucher vom Gang zum Berater abschrecken. 
Nachdem ein mögliches Provisionsverbot für Finanzberater in Deutschland  nach den letzten Bundestagswahlen erst einmal vom Tisch war, droht Neues Ungemach demnächst durch  eine entsprechende Anpassung der MiFiD II aus Brüssel. Noch im 1. Quartal 2023 soll eine entsprechende Strategie der zuständigen EU-Kommissarin vorgelegt werden.

Ob Investmentfonds, Versicherung oder Bausparvertrag: Wer eines dieser Finanzprodukte kauft, zahlt meistens eine Abschlussgebühr. Sie fließt an die Person oder Bank, die das Produkt vermittelt hat. Die EU-Kommissarin Mairead McGuinness sieht darin ein Problem: Studien deuteten darauf hin, dass „Kleinanlegern oft Finanzprodukte verkauft werden, die teurer sind als andere günstigere Alternativen“, schrieb die Irin im Dezember an den CSU-Europaabgeordneten Markus Ferber.  Der Brief hat den Streit über die Provisionsberatung neu entfacht. Denn die für Finanzdienstleistungen zuständige Kommissarin McGuinness arbeitet an einer neuen EU-Strategie für Kleinanleger. Ihr Schreiben an Ferber legt nahe, dass McGuinness ein Provisionsverbot anstrebt. 40.000 Finanzberater und Versicherungsvermittler wären dann ohne Lohn und Brot.

Sowohl Dr. Klaus Möller als auch Michael H. Heinz sprechen sich vehement gegen das mögliche Verbot aus. Laut Heinz wären davon rund 40.000 Finanzanlagevermittler in Deutschland betroffen. Dr. Möller sieht zudem einen großen Schaden bei  Kleinanlegern und Geringverdienern. Mittelfristig könnten neben den Finanzanlagevermittlern auch die Versicherungsvermittlung betroffen sein. “Deshalb setzt sich der BVK in Zusammenarbeit mit aufgeschlossenen EU- Parlamentarier vehement für den Erhalt des bewährten Provisionssystems ein”, so Heinz. Fehlanreize contra Beratungslücke Verbraucherschützer werben schon seit Jahren für einen solchen Schritt. „Provisionen führen immer wieder dazu, dass Verbraucher nicht die Produkte kaufen, die gut für sie sind, sondern diejenigen, die wegen hoher Provisionen gut für den Vermittler sind“, argumentiert der “Verein Finanzwende”.

Auch der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) fordert: „Die Beratung und Vermittlung von Finanzanlagen sollte nur noch gegen eine direkte Bezahlung erfolgen dürfen.“ Der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber dagegen fürchtet, dass viele Menschen dann ganz auf eine Beratung verzichten würden: „Die meisten Kleinanleger wollen für die Anlageberatung schlichtweg nicht erst einmal hundert Euro oder mehr auf den Tisch legen.“ In einem Antwortschreiben an McGuinness verwies er auf die Erfahrungen in Großbritannien, wo 2013 ein Provisionsverbot eingeführt wurde. In einem 2020 veröffentlichten Evaluationsbericht schrieb die britische Finanzaufsicht: „Während Bezieher hoher Einkommen überwiegend Zugang zu Beratung haben, werden diejenigen mit bescheideneren Einkommen nicht so gut bedient.“

Die Verbände der europäischen Finanzbranche schrieben im Dezember an McGuinness, daß im Vereinigten Königreich „nur acht Prozent der Bevölkerung“ professionelle Finanzberater aufsuchten. Auch diese Zahl stammt von der britischen Finanzaufsicht – sie hatte in ihren Erhebungen allerdings konkret gefragt, wie viele Menschen in den zurückliegenden zwölf Monaten eine Finanzberatung in Anspruch nahmen. Das lässt die Zahl acht Prozent nicht ganz so dramatisch erscheinen. Forscher warnen vor isoliertem Provisionsverbot. 

Der Wissenschaftler Fabian Schmitz befürchtet gleichwohl, dass viele Verbraucher auch in Deutschland Beratungshonorare derzeit nicht akzeptieren würden. Schmitz, Geschäftsführer des Centrums für Entrepreneurship, Innovation und Transformation an der Uni Bochum, hat über das Thema Honorarberatung promoviert. Er ist überzeugt: „Die Provisionsberatung schafft Fehlanreize bei der Produktauswahl.“ Trotzdem würde ein Verbot ohne ein umfassendes Aufklärungs- und Maßnahmenprogramm nicht zum Erfolg führen, meint der Experte. „Den meisten Leuten ist nicht bewusst, dass auch die Provisionsberatung Geld kostet, und dementsprechend sind sie nicht bereit, 200 Euro Beratungshonorar zu zahlen“, ist sich Fabian Schmitz sicher. „Kern des Problems ist, dass wir eine finanzielle Grundbildung brauchen. Ein Schulfach Wirtschaft gibt es bislang nur in Baden-Württemberg.“ Schmitz räumt ein, auch wer in der Schule Wirtschaftsunterricht bekommen habe, werde deshalb nicht unbedingt in der Lage sein, Jahre nach dem Schulabschluss ein geeignetes Altersvorsorgeprodukt auszuwählen. „Aber ein solches Unterrichtsfach könnte helfen, die Berührungsängste gegenüber Finanzthemen zu verringern.“ Das Fach “Wirtschaft” würde mehr bringen, als wenn die Schüler über die vergangene Geschichten der Cherusker- Schlachten im Teutoburger Wald oder die Kaiserthermen neben der Porta Nigra gelehrt werden !

Zwar hätten Finanzblogs und moderne Trading-Apps in den vergangenen Jahren dazu beigetragen, daß mehr Menschen in Aktien investierten. „Aber dabei gehen viele zu hohe Risiken ein “die Aktien, die in der Coronakrise gehyped wurden, haben im vergangenen Jahr besonders gelitten“, sagt Fabian Schmitz. Auch die heute verfügbaren Robo-Advisor seien kein Ersatz für eine Beratung. Im Falle eines Provisionsverbots müsste es deshalb für Geringverdiener staatliche Zuschüsse oder Gutscheine für die Finanzberatung geben, meint Schmitz. Gleichzeitig müsse aber auch die Qualifikation der Berater verbessert werden: „Daß heute ein Sachkunde-Nachweis der IHK ausreicht, um sich Finanzberater zu nennen, ist ein Unding.“ Auch bei dem gerade in München , am 28.02.2023 , stattfindenden  5. Sachwerte Kolloquium im Konferenzzentrum MUNICON wurde über das Provisiinsverbot gestritten, gerade schon deswegen, weil der Mitveranstalter und Finanzjournalist Stefan Loipfinger (www.investmentcheck.de) sich in seinem Gutachten, ganz klar für das Provisionsverbot ausspricht. Er kommt in seinem Bericht zu dem Ergebnis, dass zu viele schwarze Schafe in der Branche im sog. ‘Grauen Kapitalmarkt” verbrannte Erde hinterließen. So nannte er die Milliarden Pleiten von P & R Container aus Grünwald oder den S & K Skandal in Frankfurt. Weitere Konkurse, wo viele Kleinanleger ihr Geld verloren hätten, würden demnächst noch folgen, wie  UDI, Lichtmiete,  Leonidas oder die ganzen Gesellschaften im Bereich “Crowed Funding” !

Wir können nur Stefan Loipfinger beipflichten, hier ein Provisionsverbot bei den geschlossenen Fondgesellschaften zu  erlassen, denn aus dem “Grauen Kapitalmarkt” wird niemals ein “Weißer” werden, sagt der Unternehmer und Hall of Famer 2020 der Sachwertbranche,
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