Teuer und begehrt: Vor allem in beliebten Ferienregionen ist es mangels Flächen extrem teuer, neu zu bauen.
Der Landkreis Miesbach (hier: Rottach-Egern am Tegernsee) hat in Deutschland den höchsten Preisaufschlag.
Vor allem in den beliebten Ferienregionen rund um München und in großen Städten lassen sich mit dem Kauf einer Bestandsimmobilie im Vergleich zum Neubau oft hunderttausende Euro sparen. Allerdings sollte man eventuell nötige Sanierungen dabei schon mitbedenken.
Schick, modern, hell, offen und energetisch auf dem Stand der Zeit: Geht es um das Haus oder die Wohnung, träumen viele Immobilienkäufer eher von einem Neubau als vom Einzug in einen „alten Kasten“.
Was die Ästhetik betrifft, ist das vielleicht nachvollziehbar – wobei hier natürlich der Geschmack eine große Rolle spielt. Finanziell ist der Kauf einer Bestandsimmobilie dagegen meist deutlich günstiger.
Das zeigt die aktuelle Ausgabe des Wohnatlas der Postbank, für den die Immobilienangebote in den 400 Landkreisen und kreisfreien Städten Deutschlands ausgewertet wurden.
Teils hunderttausende Euro Preisunterschied
Wird allein der Kaufpreis betrachtet, fällt demnach in rund neun von zehn Regionen Deutschlands die Wahl auf eine vor 2020 errichtete Bestandsimmobilie.
Das bedeutet umgekehrt, dass Eigentumswohnungen in Neubauten fast immer teurer gegenüber einer Bestandsimmobilie.
Im Landkreis Miesbach kostet der Quadratmeter einer vor 2020 fertiggestellten Wohnung im mittleren Preissegment 7800 Euro, in einem Neubau hingegen mehr als 15 300 Euro.
Höchste Differenz in Bayern !
Ohnehin ist der Preisunterschied zwischen Neu- und Bestandsbauten in den bayerischen Ferienregionen sowie in der Landeshauptstadt München besonders hoch.
So zahlt man im Landkreis Starnberg für eine Neubauwohnung einen Aufpreis von rund 270 000 Euro und in Garmisch-Partenkirchen von fast 206 000 Euro. Ebenfalls um die 200 000 Euro bewegt sich die Differenz in den Großstädten München, Stuttgart, Berlin und Nürnberg. Im bundesweiten Mittel über alle Landkreise und kreisfreien Städte liegt der Preisaufschlag für eine Neubauwohnung mit 70 Quadratmetern im mittleren Preissegment hingegen nur bei 115 278 Euro. Bei hochpreisigen Objekten, also den teuersten zehn Prozent aller Angebote, ist der Preisabstand mit 95 190 Euro etwas geringer.
Flächenmangel spricht für Altbau
Der Grund für die höheren Neubaupreise ist sowohl in den Großstädten als auch in den Ferienzentren vor allem das geringe Flächenangebot bei gleichzeitig hoher Nachfrage. „In einigen Regionen sind die begehrten Lagen längst bebaut“, heißt es in der Analyse der Postbank. „Wer hier wohnen will, wird kaum ein Neubauobjekt finden – und wenn, dann häufig auf einem nicht ganz so ansprechenden Grundstück.“ Hinzu kommt, dass dort die Kundschaft oft besonders gut betucht ist. „Luxuswohnungen mit traumhaftem Blick auf Tegernsee oder Berge, hochwertiger Ausstattung und Details wie Whirlpool oder Kamin finden hier mutmaßlich vor allem als Zweitwohnsitz zahlungskräftige Käufer.“ Und das gilt nicht nur in Bayern, sondern beispielsweise auch für den Landkreis Nordfriesland mit den Nordseeinseln Amrum und Sylt, wo Bestandswohnungen um rund 250 000 Euro billiger als Neubauten zu haben sind.
Energetische Sanierung mit einberechnen
Dennoch sollten Interessenten bei der Immobilienwahl nicht nur den Kaufpreis im Blick behalten. Denn Neubauten bleiben trotz hoher Preise nicht nur deshalb interessant, weil man oft über Details wie Bad, Küche, Fenster oder andere Dinge mitentscheiden kann. In der Regel sind sie auch energetisch auf dem neuesten Stand, was angesichts tendenziell steigender Energiepreise auf mittlere Sicht zumindest lange ihre Kostennachteile relativieren kann. Anders als beim Altbau sind auch Renovierungen in den ersten 15 oder 20 Jahren ziemlich sicher nicht nötig. Umgekehrt sei es beim Altbau wichtig, „möglichst alle Mängel an Bausubstanz, Elektroinstallationen oder Dämmung zu kennen, um diese beim Kauf mit einpreisen zu können“, so Manuel Beermann von der Postbank. Nur dann könne man sich ein gutes Bild machen, ob Neu- oder Altbau günstiger ist.
Trotzdem plädiere ich dem Neubau den Vorzug zu geben, denn man weiß gar nicht was noch auf uns Immobilienhalter im Sinne Klima und Dämmung von Immobilien. Es kann nämlich so weit kommen, dass eine Sanierung teurer einem immobilien Besitzer kommt als ein Neubau, denn da wurde nach neuester Baukunst gebaut, sagt Unternehmer / Hall of Fame 2020,
Hubertus-Johannes-Theissen.de