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Ein absolutes “NO GO” im Sinne des Umweltschutzes !

Auf hoher See zwischen Afrika und Europa wird russisches Erdöl umgeladen. Damit umgeht der Kreml sprich Putin die EU-Sanktionen und die Umweltschützer sind alarmiert und wir fragen uns nur, warum schreitet da keiner ein und unterbindet dieses ?

Vom Sandstrand in der Bucht von Algeciras in Südspanien kann man alles sehen, wie die EU Sanktionen hier beim umfüllen von kleinen, alten  Aframax-Tankern  in die grössten ÖL-Supertanker der Welt VLCC (Very Large Crude Carriers) russisches Öl auf offener,schwappender See umgepumpt wird. Meist am westlichen Ende der Meerenge von Gibraltar, an der sich Afrika und Europa am nächsten sind. Hier liegt Ceuta, die spanische Exklave drüben in Afrika, und davor finden die Schiff-zu -Schiff-Transfers (kurz STS genannt) statt. Sie sind es, welche den Umweltschutzbehörden Sorge bereiten bzw. machen. Denn wenn dabei etwas schiefgeht, dann sind die Küsten von Cardiz bis Marbella durch die Strömung in der  Meerenge von Öl verseucht.

Eine Zeitbombe, die hier tickt, nicht nur für die Fischerei sondern auch für den Tourismus und die Umwelt. wir sagen, das muß sofort aufhören. Das sieht man in Moskau bei Putin ganz anders. Mit den STS-Manövern stellt der Kreml sicher, daß russisches Öl – den westlichen Sanktionen infolge des Angriffskrieges gegen die Ukraine zum Trotz – weiter rund um den Globus verteilt wird, damit diese so wichtige Einnahmequelle nicht versiegt. Seit Dezember vergangenen Jahres darf kein russisches Rohöl mehr per Schiff an die EU eingeführt werden, seit dem 5. Januar ist auch die Abnahme von Raffinerie Produkten wie Benzin und Diesel untersagt. Darüber hinaus haben die EU und die G7 Partner einen  Preisdeckel eingeführt: Europäische Versicherer dürfen nur  noch Tanker versichern, deren Erdöl für weniger als 60 Dollar pro Barrel verkauft wird. Das Ziel : die Einnahmen aus dem Ölgeschäft – es steht für rund 40 % des russischen Bruttoinlandsprodukts – zu drücken und so die Finanzierung des Kriegs zu erschweren.

Weil Russland wegen des Embargos keine überteuerten Preise mehr verlangen kann und der kurze Weg in die europäischen Raffinerien versperrt ist, müssen andere Lösungen her. Der Kreml richtet jetzt seinen Blick gen Osten, und zwar nach Indien und China, wo ihm niemand wegen der Ukraine Probleme macht. Um das russische Oel schnell und preiswert nach Asien zu schaffen, wurde die Strasse von Gibraltar zu einer Art Umschlagplatz auf dem Meer. Die Tanker der Schiffsklasse Aframax pendeln zwischen den russischen Ölhäfen, etwa Primorsk an der Ostsee, und Gibraltar. Zehn Tage dauert die Fahrt einmal um Europa herum. Am Ziel angekommen, docken sie dann an sogenannte VLCC’s an; die größten Öltanker mit einem Fassungsvermögen von zwei Millionen Barrel. Die Ladungen dreier Aframaxe kann nur ein VLCC aufnehmen, was den langen Transport nach Fernost günstiger und effizienter macht. Das Öl reist dann weiter durch die Meerenge in den Atlantik und um die Südspitze Afrikas herum. 42 Tage braucht es zu den chinesischen Industriehäfen. Seit Dezember haben laut Bloomberg sechs VLCC-Riesentanker das Öl von Aframax-Schiffen geladen.

Der zweite wichtige STS-Standort der Russen vor der Olivenstadt Kulamata an der griechischen Westküste zwingt die Tanker tiefer ins Mittelmeer – und ist nur für halb beladene Riesen geeignet, da sie durch den Suezkanal müssen und dieser für volle Tanker zu flach ist.In der Regel sind es alte Tanker, die jetzt für den Transport des russischen Öls in Frage kommen, und normalerweise nicht mehr in Betrieb wären. Diese Operationen stellen ein großes Sicherheitsrisiko dar. Die Tanker seien teilweise so alt, daß diese kein westliches Unternehmen mehr anfassen würde.Normalerweise werden Aframaxe nach 15 Jahren nicht mehr eingesetzt, das älteste der Schiffe, die vor Ceuta Öl verladen, hatte bereits 26 Jahre auf dem Buckel und ein Unfall sei nicht unwahrscheinlich sagen die Experten aus der Ölbranche. Und dann ist eine Ölpest nicht mehr zu verhindern. Umweltschützer beklagen, daß niemand kontrolliere, was da auf dem offenen Meer passiere; man gehe davon aus, daß bei jeder Befüllung Öl ins Meer schwappen würde. Grundsätzlich ist die Umfüllung illegal, zwar würden diese in internationalen Gewässern stattfinden, aber eben auch in sogenannten ausschließlichen Wirtschaftszonen – mal in spanischen, mal in marrokanischen. Die Behörden dieser Staaten müßten über derlei Aktivitäten informiert werden und seien verpflichtet sicherzustellen, daß Sicherheitsstandards eingehalten werden – was bei starken Winden und hohem Wellengang unschwer gar nicht möglich ist.